Ethernet-Datennetze - ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Energiewende
Ralf Klein
Position: Geschäftsführer HARTING Electronics
- Firma: HARTING Technologiegruppe
Die Energiewende zielt auf eine Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien. Dies bedeutet den Verzicht auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe im Verkehr, aber auch den Verzicht auf ihre Verwendung beim Heizen im Gebäudesektor und bei der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen in Kraftwerken. Dies wird zu einem Wechsel der Energiequellen und folglich zu einer zunehmenden Dezentralisierung der Energieerzeugung führen. Windparks, Solarkraftwerke und andere erneuerbare Energiequellen werden dort gebaut, wo sie strategisch günstig und effizient sind, ebenso wie die Produktion von alternativen Energiequellen wie Wasserstoff. An dieser Stelle kommt die Vernetzung ins Spiel. Ethernet ermöglicht eine effiziente Kommunikation und Steuerung zwischen dezentralen Energiesystemen und dem Stromnetz.
Elektrizitätserzeugung
Die Vernetzung ermöglicht es, erneuerbare Energiequellen miteinander zu verbinden, um überschüssige Energie zu teilen und Engpässe auszugleichen. Dadurch werden die Gesamteffizienz und die Zuverlässigkeit des Stromnetzes erheblich verbessert. Darüber hinaus ermöglicht die Kommunikation über Ethernet die Überwachung und Steuerung der Energieerzeugung in Echtzeit, was eine optimale Anpassung an den aktuellen Bedarf ermöglicht. Weg von unnötig hohen, möglichen Lastspitzen und hin zur dynamischen, bedarfsgerechten Erzeugung von Energie entsprechend dem aktuellen Verbrauch.
Verbraucher
Ethernet fördert auch die Entwicklung intelligenter Netze. Durch den Einsatz intelligenter Technologien und Kommunikationssysteme werden die Verbraucher in der Lage sein, ihren Energieverbrauch effizienter zu steuern und die Lasten besser zu verteilen. Dies wird zu einer besseren Integration von Elektrofahrzeugen, Heimspeichersystemen und anderen energieeffizienten Technologien führen. Unterm Strich soll der größte Teil der größeren Stromverbraucher, sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich, in Zukunft intelligent werden und seinen Verbrauch mit den Energieversorgern koordinieren können.
In der Industrie
Auch die Vernetzung ist entscheidend für den Erfolg von Energiemanagementsystemen in Industrieunternehmen. Ethernet-basierte Lösungen ermöglichen die umfassende Überwachung und Analyse des Energieverbrauchs in Echtzeit, was wiederum zu einer besseren Energieeffizienz und niedrigeren Kosten führt. Der Energiebedarf kann je nach Tageszeit und laufender Produktion sehr genau erfasst und kommuniziert werden. Durch eine intelligente Analyse der Daten über längere Zeiträume hinweg können Algorithmen die Nachfrage innerhalb eines bestimmten Rahmens vorhersagen. Dies ist besonders wichtig für die Industrie, die mit 43 % den größten Anteil an der Nachfrage nach elektrischer Energie in Deutschland hat. Wenn der Verkehrssektor in Zukunft zunehmend elektrisch angetrieben wird, wird auch dieser Sektor für die genaue Abstimmung von Nachfrage und Produktion sehr wichtig werden.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Ethernet und Vernetzung eine zentrale Rolle bei der Energiewende spielen, da sie eine gemeinsame Kommunikationsgrundlage bieten, die die nahtlose Integration und Steuerung dezentraler Energiequellen ermöglicht. Durch den Einsatz intelligenter Technologien und intelligenter Netze werden wir nachhaltige und effiziente Energieinfrastrukturen schaffen, die für eine erfolgreiche Energiewende unerlässlich sind.
gez. Detlef Sieverdingbeck
Position: Zentralbereichsleiter Unternehmenskommunikation & Branding
- Abteilung: CCB
- Firma: HARTING Stiftung & Co. KG