Perspektivwechsel: Vom Lehrer zum Schüler
Normalerweise besuchen Schülerinnen und Schüler das Neue Ausbildungszentrum HARTING (NAZHA) – nun haben Lehrer und Berufsberater die Rollen mit ihnen getauscht. Bei der Infoveranstaltung „HARTING macht Zukunft – Mach mit!“ erfuhren diese alles über die vielfältigen Ausbildungsberufe, Projekte und Kooperationen der Technologiegruppe. Beim offenen Austausch wurde über die aktuelle Ausbildungssituation gesprochen.
„Die zunehmenden Ausbildungsmöglichkeiten sorgen für Orientierungslosigkeit bei den Jugendlichen – sie sind übersättigt“, verdeutlicht Ricardo Ngo, Berufsberater von der Agentur für Arbeit. Lehrer und Berufsberater unterstützen die Schülerinnen und Schüler in ihrer Findungsphase. Dafür müssen sich diese selbst einen Überblick verschaffen. Einige von ihnen haben sich jetzt über das Angebot von HARTING informiert.
Mittlerweile bildet die Technologiegruppe 130 Auszubildende und Dual Studierende aus – in mehr als 25 Ausbildungsberufen. Darunter befinden sich zum Beispiel Industriekaufleute, Fachinformatiker und Werkzeugmechaniker, aber auch speziellere Berufe wie Galvaniker, Oberflächenbeschichter oder Gießereimechaniker. HARTING besetzt jedoch nur Stellen, die auch langfristig im Unternehmen benötigt werden. Die Technologiegruppe unterstützt junge Menschen bei ihrer beruflichen Orientierung unter anderem mit Bewerbertrainings und Beratungen an Schulen und auf Messen. Darüber hinaus hat HARTING für jeden Ausbildungsberuf einen individuellen Test entwickelt. Damit finden Technologiegruppe und Bewerber heraus, ob der Beruf zu ihnen passt.
„HARTING macht schon sehr viel“, lobte Koray Sert, Ausbildungsberater bei der IHK für den Kreis Minden-Lübbecke. Er informierte über Zahlen, Daten und Fakten zur aktuellen Ausbildungssituation. In diesem Jahr wurden bis zum 31. Juli 6.093 neue Ausbildungsverträge geschlossen – 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt hat sich die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge im Vergleich zu den letzten beiden Jahren verbessert.
Dennoch nimmt auch die IHK Veränderungen im Bewerbungsverhalten der Jugendlichen wahr. „Wir haben es hier mit einer anderen Generation zu tun als noch vor zehn Jahren. Unternehmen müssen sich den Bedürfnissen der Azubis anpassen“, betont Koray Sert. Neben der Orientierungslosigkeit zählen vor allem die Akademisierung, der Demografische Wandel und der Fachkräftemangel zu den aktuellen Herausforderungen für Unternehmen. „Diese werden uns – und auch die Jugendlichen – weiterhin begleiten. Deshalb müssen wir junge Menschen bei der Orientierung unterstützen“, erklärt Sina Hinz, HR Professional Ausbildungs-Recruiting & Marketing bei HARTING. „Kennen junge Menschen ihre Möglichkeiten, können sie ihre Zukunft nach ihren Vorstellungen gestalten. So werden aus Schülerinnen und Schülern motivierte Nachwuchskräfte, die für ihren Beruf brennen.“