Sinn und Zweck der Normierung des Digitalen Zwillings
Für den Megatrend des „Digitalen Zwillings“ in der Industrie, insbesondere der Industrie 4.0, gilt: Die fortschreitende Digitalisierung in allen Unternehmen und die Datafizierung mit Hilfe von Cloud- und Edge-Infrastrukturen bis tief in den Shopfloor hinein erfordern hierin neue Standards für die erfolgreiche Einführung und nutzbringende Umsetzung von digitalen Zwillingen.
Die wachsende Konvergenz zwischen IT (Information Technology: Web, Cloud, dem Office…) und OT (Operational Technology: Fabrik, Prozess, dem Shopfloor) stellt einen weiteren Aspekt des Digital Twin dar, der eine deutliche Steigerung der Flexibilität und der Resilienz von Wertschöpfungsketten bewirkt.
Aber erst die sowohl konsensuale (ISO, IEC – DIN, DKE) – als auch konsortiale (IDTA) – Standardisierung und Normierung eben dieser Digitalen Zwillinge ermöglicht dabei die vollständige Automatisierbarkeit der zugehörigen Prozesse im oben beschriebenen Kontext.
Die wichtigste Basis dieser Interoperabilität und Koexistenz der verschiedenen Systeme und Stakeholder wird in den Grundlagen durch konsensuale Standardisierung über nationale (DIN/DKE), europäische (CEN, CENELEC, ETSI) und internationale (ISO, IEC) als sog. Standardsetzer gebildet. Diese stehen und wirken in engem Austausch miteinander: Begriffe, Referenz-Definitionen, Struktur-Konzepte, Meta-Modelle digitaler Zwillinge normieren und ermöglichen damit erst die unternehmens- übergreifende Anwendbarkeit derselben - nutzbringend für alle Stakeholder entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Aus industrieller OT-Sicht ist dabei die in der IEC, darin im technischen Komitee TC65, in dessen Arbeitsgruppe WG24 unter deutscher Leitung entwickelte Verwaltungsschale (engl. AAS Asset Administration Shell) die vielversprechendste Normreihe: IEC 62378-1. Diese steht unmittelbar vor ihrer Veröffentlichung. Weitere Normteile IEC 62378-2 zu Metamodellen als auch IEC 62378-3 zur Security der Verwaltungsschale sind derzeit unter Beteiligung von HARTING in Entstehung.
Aus IT-Sicht wiederum stellt das (ISO/IEC) Joint Technical Commitee JTC1, darin das Systemkomitee SC41 „Internet of Things and digital Twins“ mit der Arbeitsgruppe WG6 „Digital Twin“ den wichtigsten Standardsetzer: Die Definition des digitalen Zwillings, der systemischen Begriffe, seiner Konzepte als auch die formalen Anforderungen an Use Cases für die Anwendung derselbe werden derzeit durch die Bildung einer Referenz-Architektur als Grundlage entwickelt.
Die HARTING Technologiegruppe beteiligt sich von Anfang an proaktiv in beiden Gremien hinsichtlich der Normierung des digitalen Zwillings und fördert dabei die Verbreitung zur Anwendung dieses Standards durch Nutzung in Form der Verwaltungsschale.
Dieses realisieren wir - basierend auf den Arbeiten der Plattform Industrie 4.0 - im Übergang zur daraus aufbauenden konsortialen Standardisierung von Teilmodellen in der IDTA.
Wir schaffen dadurch mehrfache Nutzen für uns und unsere Kunden durch die Bereitstellung der Produktinformationen über eben diese Standards im E-Shop für unsere Produkte.