Der zukünftige Industriearbeiter

David Boulay, IMEC, President des Illinois Manufacturing Excellence Center

Einblicke in die Fertigung

Wie Technologie die beruflichen Anforderungen verändert

Das tec.news-Team befragte David Boulay, den Präsidenten des Illinois Manufacturing Excellence Center (IMEC), zu den Herausforderungen für Unternehmen der Fertigungsbranche. IMEC hat es sich zur Aufgabe gemacht, Fertigungsunternehmen mit Antworten auf zahlreiche Fragen zu unterstützen, insbesondere hinsichtlich langfristiger, kurzfristiger und reaktionsschneller Lösungen im Umgang mit Krisen oder großen Chancen.

Das Illinois Manufacturing Excellence Center (IMEC) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich auf die Unterstützung der globalen Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Hersteller konzentriert.

IMEC ist der offizielle Vertreter von Illinois im nationalen Netzwerk der Manufacturing Extension Partnership (MEP) des National Institute of Standards and Technology (NIST) des US-Handelsministeriums. Das nationale MEP-Netzwerk ist eine einzigartige öffentlich-private Partnerschaft, die umfassende, erprobte Lösungen für US-Hersteller bereitstellt, die das Wachstum ankurbeln und die US-Fertigung insgesamt voranbringen.

IMEC betreut eine heterogene Gruppe von ca. 12.500 Herstellern, von denen 99 % zu den kleinen und mittleren Unternehmen zählen und 70 % weniger als 20 Mitarbeiter beschäftigen. Mit seinen Ressourcen und seiner technischen Unterstützung stärkt IMEC die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Im Jahr 2020 unterstützte IMEC 1.144 Betriebe, was zur Erhaltung und Schaffung von 6.176 Arbeitsplätzen und einer geschätzten Gesamtwirkung von über 646 Millionen Dollar geführt hat. Damit hat das IMEC nachweislich einen Return on Investment von über 19:1 angeschoben. Dies wurde möglich, weil die von IMEC unterstützten Unternehmen effektiver und effizienter arbeiten.

Der IMEC-Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass die betreuten Unternehmen persönlich aufgesucht werden, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und ihnen Dienstleistungen, Ressourcen und Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie bei der Entwicklung von Führungsqualitäten, Strategien, einem effektiven Kundendialog, Geschäftsabläufen, in der Personalentwicklung, bei Technologie-Investitionen und bei der Festlegung von Leistungsindikatoren unterstützen.

Das IMEC Recognition Program bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihren Bekanntheitsgrad als Hersteller zu erhöhen und sich durch Anwendung des Baldrige Excellence Framework zu verbessern, das Organisationen in Illinois zu höheren Leistungsniveaus verhilft. Bei diesem Rahmenplan handelt es sich um ein validiertes Leadership-Modell nach neuesten Erkenntnissen, das Verbesserungen und Innovationen dort voranbringt, wo sie am dringendsten benötigt werden.

UNTERNEHMEN DURCH AUTOMATISIERUNG WEITERENTWICKELN

Für jedes Fertigungsunternehmen, ob klein oder groß, sind die Entwicklung qualifizierter Arbeitskräfte und die Steigerung der Produktivität durch Automatisierung entscheidende Themen, wenn sie ihren Marktanteil erhöhen und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern wollen. Das breite Spektrum an marktverändernden Technologien sorgt für tiefgreifende Auswirkungen auf Geschäftsmodelle, Prozesse und den Personalbedarf kleiner und mittlerer Fertigungsunternehmen. Diese Unternehmen stehen vor der gewaltigen Aufgabe, neue Technologien zu verstehen, die effizientesten Investitionen zu identifizieren sowie die geeigneten Ressourcen und Fachkenntnisse einzusetzen. Die Integration solcher Technologien ist heute unabdingbar.

Deshalb unterstützt IMEC kleine und mittelständische Hersteller dabei, ihre Möglichkeiten zu erkennen, technologische Optionen zu erkunden und die richtigen Investitionslösungen zu finden.

Hersteller können durch Unterstützung bei der Identifizierung, Anpassung und Implementierung von Automatisierungstechnologien Kernkompetenzen aufbauen, mit denen sie gestärkt aus der Pandemie hervorgehen. Dazu hat IMEC Kernbereiche identifiziert, die die größten Auswirkungen auf die Rentabilität eines Unternehmens haben:

  • Geschäftsszenarien für Robotertechnik und flexible Automatisierungstechnologien entwickeln
  • Roadmap für die Technologieeinführung festlegen
  • zuverlässige Anbieter finden
  • Prozesse optimieren
  • eine starke Projektmanagementstruktur implementieren

 

Unternehmen, die diese Aspekte berücksichtigen, können ihre Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz, Produktivität, Qualität, Innovation und Konnektivität verbessern, Kosteneinsparungen erzielen und Lücken im Personal schließen.

BEFRAGUNG ZU DEN COVID-19-AUSWIRKUNGEN AUF DIE FERTIGUNGSINDUSTRIE

Das Cook County Bureau of Economic Development hat sich mit dem Illinois Manufacturing Excellence Center (IMEC) zusammengetan, um durch eine Befragung die beispiellosen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Hersteller zu ermitteln und einen Einblick in deren dringlichsten Bedürfnisse in dieser Situation zu erhalten. Auf der Grundlage einer Umfrage unter mehr als 1.000 Fertigungsunternehmen wurde im März 2021 der Bericht Urgent Priorities of Suburban Cook County (Illinois) Manufacturers veröffentlicht, der Aufschluss darüber gibt, wie Produktionsbetriebe mit der COVID-19-Pandemie umgehen, welche Lösungen sie finden und wie sie sich auf das Ende der Pandemie vorbereiten. Die Größe der befragten Unternehmen, basierend auf der Anzahl der Beschäftigten:

  • 69 ­% weniger als 20 Beschäftigte
  • 18 % 20-49 Beschäftigte
  • 6 % 50-99 Beschäftigte
  • 7 % mindestens 100 Beschäftigte

 

In der Umfrage wurden die Unternehmen gebeten, 10 Faktoren in eine Rangfolge größter bis geringster Dringlichkeit einzuordnen. Zwar gab es je nach Unternehmensgröße gewisse Unterschiede bei den Prioritäten, aber es überrascht nicht, dass die Verbesserung von Sicherheit, Hygiene und sanitären Einrichtungen für alle hohe Priorität hat – mit Sicherheit eine Reaktion auf die Pandemiekrise. Alle zehn Faktoren sind wichtig, wobei die Schaffung von Wachstumschancen, die Steigerung der Produktivität, die Störungen in den Lieferketten und die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte besonders wichtige und miteinander verknüpfte Themen sind. Qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, war schon vor der Pandemie ein Problem und bleibt weiterhin herausfordernd. 

ERFOLG BRAUCHT QUALIFIZIERTE ARBEITSKRÄFTE

Unternehmen, die digitale Fertigungstechnologien einsetzen wollen, um wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein, müssen qualifizierte Arbeitskräfte finden und aus- bzw. fortbilden. Mit der Einführung neuer Technologien in den Produktionslinien der Fertigungsunternehmen ändern sich natürlich auch die Qualifikationsanforderungen an die Beschäftigten. Künftige Arbeitskräfte sollten Automatisierungstechnologien positiv gegenüberstehen sowie sachkundig und kompetent damit umgehen können. Wenn beispielsweise Roboter oder Cobots in der Fertigung eingesetzt werden, müssen die Mitarbeitenden lernen, wie man diese Anlagen programmiert, wartet und bedient. Deshalb müssen Unternehmen bei der Erstellung einer Technologie-Roadmap auch Personalbeschaffungsprogramme und Schulungsinitiativen berücksichtigen, um die Vorteile solcher Technologien im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität optimal nutzen zu können.

Dies ist ein bedeutender Schwerpunkt für IMEC, der in der Roadmap eines jeden Fertigungsunternehmens weltweit im Fokus stehen sollte.

ÜBER IMEC

IMEC ist ein Team aus Spezialisten für Unternehmensoptimierungen und Technikern, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Unternehmen in Illinois mit Tools und Techniken für eine nachhaltige, wettbewerbsfähige Zukunft auszustatten.Das erfahrene, praxisorientiert agierende Team von IMEC arbeitet eng mit seinen Auftraggebern zusammen, um entscheidende Verbesserungen in den Bereichen Leadership, Strategie, Kundenkontakt, Betrieb und Personal zu planen. Mit mehr als 50 Vollzeitmitarbeitenden und Partnern, die im gesamten Bundesstaat tätig sind, verfügt IMEC nicht nur über das nötige lokale Fachwissen, um zu planen und Strategien zu entwickeln, sondern auch, um die Wirksamkeit der Optimierungsmaßnahmen bei den Auftraggebern sicherzustellen und auszuwerten. IMEC unterstützt jedes Jahr mehr als 700 Unternehmen bei der Durchführung erfolgreicher Projekte der Geschäftsverbesserung.

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